Gremien in der Raumentwicklung
Studientag, WorkshopEntscheidungs- oder Beratungsgremien sind nicht mehr aus Planungsprozessen wegzudenken. Neben den etablierten Gestaltungsbeiräten oder Stadtbildkommissionen sind es zunehmend interdisziplinäre Gremien, die zum Einsatz kommen, beispielsweise um ökologische Fragestellungen oder auch Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit in Planungsprozessen zu berücksichtigen.
Bei der Planung und Umsetzung neuer Gebäude, Siedlungen und Quartiere sind – insbesondere im Zuge der geforderten Verdichtung nach innen – immer komplexere Entscheidungen zu treffen. Die Komplexität wird unter anderem dadurch erhöht, dass immer mehr im Bestand gebaut wird, Boden knapp wird, die Eigentümer|innenstrukturen vielschichtiger werden und dadurch auch immer mehr Akteur|innen eingebunden werden müssen.
Gremien leisten einen wichtigen Beitrag zu gelingenden Planungsprozessen, indem sie mögliche Interessenskonflikte frühzeitig erkennen und die Gemeinden aus ihrer unabhängigen Position heraus unterstützen können. Gremien können auch eine qualifizierende Funktion einnehmen, indem sie Lösungen für die Gestaltung von Prozessen aufzeigen, weitere Fachleute vorschlagen oder bisher vernachlässigte Aspekte in Planungsprozesse einbringen. Und im besten Fall tragen Gremien zu mehr Transparenz, Partizipation, Meinungsaustausch und Abwägung und somit zur gesellschaftlichen Legitimation von Planungsentscheidungen bei.
Gleichzeitig gibt es aber auch zahlreiche Vorbehalte gegenüber Gremien, etwa dass sie ohnehin komplexe Planungsvorhaben noch verkomplizieren, sie mit anderen Gremien in Konkurrenz stehen etc.
Vor diesem Hintergrund stellen sich eine Reihe von Fragen:
- Wie können Gemeinden, Bauträgerschaften oder andere Entscheidungsträger|innen Gremien für Planungsvorhaben einsetzen?
- Was ist bei deren Zusammensetzung, Arbeitsweise und Einbindung in Politik und Verwaltung zu beachten?
- Wie kann das Expert|innen wissen der Gremienmitglieder wirkungsvoll in Entscheidungsprozesse einfließen?
Diesen Fragen gehen wir am Studientag nach, indem aktuelle Studienergebnisse zur Arbeit von Gremien in der Raumentwicklung vorgestellt und verschiedene Erfahrungen und Positionen diskutiert werden.
Der Studientag richtet sich primär an Vertreter|innen von Politik und Verwaltung in den Gemeinden sowie Mitglieder von Gremien in der Raumentwicklung. Auch weitere Interessierte sind herzlich willkommen.
Impulse liefern:
- Tamara Ehs (Thema: demokratiepolitische Bedeutung von Gremien & Perspektive Bürger|innen)
- Nicola Hilti und Johannes Herburger (Thema: Gremien in der Raumentwicklung, Einordnung, Erfolgsfaktoren)
- Jan Silberberger (Thema: Wettbewerbe & Jury)
Infos zu den Vortragenden und Inhalte der Impulse
In der anschließenden Diskussion unter der Moderation von Verena Konrad freuen wir uns auf die weiteren Gäste Andrea Schemmel (Fachbereichsleiterin Raumplanung Regionalkonferenz Bern-Mittelland) und Gabor Mödlagl (Gruppenleiter Bauamt Feldkirch) zum "Praxisaustausch".
Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmer|innenzahl begrenzt und eine Anmeldung erforderlich.
>>> Anmeldeformular