Impulse zur Gremienarbeit
Die Vortragenden und deren Inhalte
Tamara Ehs | Von der Planungszelle zu deliberativen Welle: "Experten des Alltags" in der Raumentwicklung
Beteiligung an der Raumentwicklung wird von den Bürger:innen vermehrt eingefordert und/oder selbst organisiert. Der Vortrag gibt Einblick in die aktuelle demokratiewissenschaftliche Forschung zu partizipativen Gremien als Governanceinnovation und Communitymanagement.
Tamara Ehs ist Politikwissenschafterin und Demokratieberaterin, u.a. für die Staatsrätin der baden-württembergischen Landesregierung zu Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, und für die Kommission für Dialogprozesse der Verwaltung mit der Zivilgesellschaft im österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz.
Jan Silberberger | Gut oder rechtswidrig? − Jurysitzungen als Orte der Wissensproduktion
Auch wenn die Ergebnisse einzelner Wettbewerbe mitunter kontrovers diskutiert werden, so gilt es doch als gesichert, dass sich der Architekturwettbewerb als Instrument entwickelt hat, das Lösungsvorschläge von hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität erzeugt. Aber wie produzieren Architekturwettbewerbe eigentlich ihre Resultate? Welche Rolle spielen die Jurys? Wie fällen sie ihre Entscheidungen? Und wie verorten sie sich im Spannungsfeld zwischen Wissensgenerierung und Verlässlichkeit? Verstehen sie sich eher als (vermeintlich unberechenbare) Produzent|innen von neuem, unvorhergesehenem Wissen oder als gerechte, vorhersehbar evaluierende Gutachter|innen?
Dr. Jan Silberberger arbeitet als Experte für Stadtentwicklung bei Drees & Sommer in Stuttgart. Jan Silberberger hat 2011 mit einer ethnographischen Studie zu Entscheidungsfindung in Jurys von Architekturwettbewerben promoviert. Im Anschluss daran hat er als Post-Doc und Senior Researcher an der ETH Zürich (Department Architektur) geforscht. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf den methodologischen Prinzipien von Planungs- und Entwurfsprozessen, der Relation zwischen Prozess- und Ergebnisqualität sowie auf dem Zusammenhang zwischen baulicher Dichte und dem Gebrauchswert bzw. der Qualität von städtischen Quartieren.
Nicola Hilti und Johannes Herburger | Let’s work together – wie Gremienarbeit in der Raumentwicklung gelingen kann
Raumentwicklung wird zunehmend komplexer. Parallel dazu oder gerade deshalb nimmt die Bedeutung inter- und transdisziplinärer Gremien in der Raumentwicklung zu. Der Impulsvortrag zeigt auf, welche Faktoren für eine gelingende Gremienarbeit wesentlich sind.
Nicola Hilti ist Soziologin und forscht und lehrt an der OST - Ostschweizer Fachhochschule in St. Gallen am IFSAR, dem Institut für Soziale Arbeit und Räume. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Wohnen, Nachbarschaften und (Sozial-)Raumentwicklung.
Johannes Herburger ist Geograf und derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Universität Liechtenstein. Er arbeitet außerdem selbstständig im Bereich der raumplanerischen Grundlagenforschung.