Südtiroler Siedlungen – Condominium in mind
Buchpräsentation, GesprächIn Folge des Optionsabkommens von 1939 setzte in ganz Österreich, an 130 Standorten, ein reger Siedlungsbau für die Südtiroler Auswanderer|innen ein. Auch in den Vorarlberger Städten und einigen Gemeinden sind die Südtiroler Siedlungen bis heute zur Wohnversorgung wichtige und überdies ortsbildprägende Siedlungsbauten. Das vielschichtige Publikations-Projekt „Südtiroler Siedlungen – Condominium in mind“ arbeitet den umfassenden und großteils unveröffentlichten Fundus auf und zeigt anhand von 1500 Plänen aus der Errichtungszeit (1939 -1944), weiteren Originaldokumenten, sowie rund 1000 historischen Fotos und 2400 aktuellen Bildquellen die verschiedenen Zeithorizonte an einigen ausgewählten Siedlungsstandorten.
Die jahrelange Arbeit des Kuratoriums für technische Kulturgüter Bozen/Innsbruck und der Universität Innsbruck, Institut für Baugeschichte, begeht Neuland und trägt zu einer Bewusstseinsbildung bei, die auf die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten der Siedlungen ein neues Licht wirft.
Was sagt uns die Südtiroler Siedlung als Wohnmodell heute? Wie lassen sich die Bauten behutsam erneuern und unter Beibehaltung ihrer wesentlichen Charakterzüge als Potenzial für heutiges Wohnen verstehen?
Antworten darauf finden sich im bearbeiten Material der 560 Seiten umfassenden Dokumentation und dem digitalen im Aufbau befindlichen Archiv, das allgemein zugänglich sein wird.
Programm
Begrüßung durch Verena Konrad, Direktorin vai
Buchvorstellung durch Dr. Wittfrida Mitterer und Dr. Horst Hambrusch, mit Beiträgen der weiteren Autor|innen Hugo Dworzak, Barbara Keiler, und Markus Lechleitner.
Podiumsgespräch mit Wittfrida Mitterer, Catherine Sark, Gudrun Sturn und Andrea Krupski von Mansberg.
Moderation: Clemens Quirin
Wittfrida Mitterer
Nachhaltiges Bauen und Technikgeschichte sind zwei Schwerpunkte von Wittfrida Mitterer. Die 1968 in Bozen geborene Wissenschaftlerin lehrt an den Universitäten Innsbruck und Rom. Sie leitetet Architekturprojekte für die EU, etwas zum Wiederaufbau des Dorfes Onna bei L’Aquila. Seit 1990 ist sie Geschäftsführerin des regionalen Kuratoriums für die Erhaltung technischer Kulturgüter Bozen und Herausgeberin der Architekturzeitschrift "Bioarchitettura / Abitare la Terra".