DONUT
Kreislaufwirtschaft: Praxistaugliche Lösung für eine nachhaltige Zukunft? Wie fange ich damit an?
AT24, GesprächZwei Experten aus Architektur und Landwirtschaft, die Ihre Unternehmen ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft aufgebaut haben, sprechen über ihre Projekte, Potenziale und Herausforderungen in der Umsetzung.
Früher war Wiederverwendung in der Architektur und in der Landwirtschaft selbstverständlich. Heute dominiert ein lineares System, das auf Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung basiert. Um diesen Paradigmenwechsel zu gestalten, bedarf es eines Umdenkens in allen Bereichen: von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Konsum. Starten wir in unserer eigenen Praxis. Im Englischen practice, to practice. Üben, trainieren, lernen, um weiter zu kommen.
Simon Vetter, Landwirt aus Lustenau, studierte nach Abschluss der Berufsreifeprüfung an der BOKU Wien. Nach einem Auslandszivildienst in Sierra Leone im Bereich erneuerbare Energie und Landwirtschaft arbeite er vier Jahre bei Kairos in Bregenz mit einem Fokus auf Regionalentwicklung und Klimaschutz. Seit 2016 betreibt er den Vetterhof in Lustenau und hat den Betrieb stark in Richtung Gemüsebau und Direktvermarktung ausgebaut. Gemeinsam mit 15 Mitarbeitern kultiviert er ein breites Sprektrum an Gemüse und beliefert damit Haushalte und Gastronomiebetriebe in der Region. Simon Vetter ist seit 2020 Mitglied der Gemeindevertretung in Lustenau und engagiert sich in kommunalpolitischen Fragen.
Oliver Seidel schloss sein Diplom Architektur an der Fachhochschule Münster ab. Nach Stationen in Dresden und Schwerin führte er ab 1998 ein Architekturbüro im Münsterland, das sich vor allem mit Niedrigenergiehäusern und Holzbau befasste. In Basel arbeitete er seit 2000 an Projekten im Bestand, zudem realisierte er zwei Gastronomieprojekte. Ende 2007 wurde er vom Baubüro in situ angestellt und setzte die schweizweit erste Minergie-P-Sanierung eines Mehrfamilienhauses in Basel um. Im Lysbüchelareal in Basel entwickelte und baute Seidel eine 100 Meter lange und 10 Meter hohe Fassade aus gebrauchtem Baumaterial. Sein Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von Projekten aus gebrauchten Materialien und Bauteilen. Seit 2012 ist er Partner und Mitglied der Geschäftsleitung des Baubüro in situ.
moderiert wird das Gespräch von
Eva Lingg-Grabherr, Studium Architektur TU Wien und Promotion Stadtplanung HCU Hamburg. Raumforschung und Lehre an der Ostschweizerfachhochschule OST, selbstständig tätig im Bereich Raumentwicklung.
Dazu gibt es Foodinstallation aus geretteten Lebensmitteln gestaltet von der Fooddesignerin Brini Fetz (hej studio), Getränke und gute Gespräche.
Brini Fetz ist Designerin mit Schwerpunkt auf Food. Eigentlich wollte sie mit ein paar Freunden ein Café eröffnen – dann kam aber alles anders. Was als Food-Pop-Up-Serie neben dem Studium in Kopenhagen begann, hat sich über die folgenden Jahre in eine Full-Service Food-Design-Agentur entwickelt. Ständige Treiber dabei: die Leidenschaft für das Thema Food, Neugierde und bestimmt auch die kollaborative Kreativszene in der nordischen Hauptstadt, die vieles Unmögliche möglich macht. Mit dem Fokus auf Food und Gastronomie, entwickeln Brini und ihr Team seit mehr als zehn Jahren Markenauftritte, Fotoshoots und Eventkonzepte für Kunden wie Oatly, IKEA oder Rawbite. Seit 2020 mit Standort in Bregenz. Pop-Ups gibt es noch ab und zu – als Raum zum Experimentieren, fernab von kommerziellen Kundenprojekten.