Architekturqualität im Wohnbau
Aus einer Initiative von Carlo Baumschlager und dem Architekturbüro Baumschlager Hutter Partners ist nach Vorgesprächen, die 2012 begonnen haben, eine Arbeitsgruppe entstanden, die sich dem Thema Architekturqualität im Wohnbau widmet. Ziel ist das Definieren von Maßnahmen, die zu einer qualitativen Weiterentwicklung der Situation im Wohnbau führen sollen.
Das Land Vorarlberg hat nach ersten Vorgesprächen das vai als neutrale Plattform mit der Projektleitung betraut. Bis Frühjahr 2015 hat die Arbeitsgruppe den Auftrag, eine Reihe von Maßnahmen zu benennen und entwerfen, die dann auf konkrete Umsetzungsmöglichkeiten geprüft und in bestehende Systeme implementiert werden können. Die mögliche Palette ist dabei offen: von Bildungsmaßnahmen, kommunikativen Maßnahmen bis hin zu konkreten Fördermaßnahmen - z.B. über die Wohnbauhilfe. Die Gruppe traft sich von Ende Oktober 2014 bis Ende 2015.
Die Zusammensetzung der Gruppe entstand aus der Geschichte des Projektes und hat durch die Involvierung der Akteure aus ArchitektInnenschaft, Bauwirtschaft und Politik eine breite Basis. Für die Architekt/innenschaft wurden die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten sowie die ZV Zentralvereinigung der ArchitektInnen in Vorarlberg involviert. In Zwischenschritten wurde die Projektleitung durch die Arbeitsgruppe damit beauftragt, in Einzel- und Gruppengesprächen die Inhalte und Gedanken, die in der Arbeitsgruppe diskutiert werden, einer kritischen Prüfung durch Verantwortliche der Gemeinden und der Bauwirtschaft auszusetzen und die Rückmeldungen wieder in die Arbeitsgruppe zurückzutragen.
Teilnehmer|innen der Arbeitsgruppe:
- Mag. Karlheinz Rüdisser, Landesstatthalter und Landesrat für Hochbau
- Mag. Lothar Hinteregger, Leiter der Abteilung Wohnbauförderung im Amt der Vorarlberger Landesregierung
- Prof. Mag. Arch. Carlo Baumschlager, Architekt, Baumschlager Hutter Partners
- DI Helmut Kuess, Architekt und Raumplaner
- Univ.Prof. DI Hermann Kaufmann, Architekt, Architekten Hermann Kaufmann
- DI Hanno Vogl-Fernheim, Architekt, Präsident der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg
- DI Stefan Marte, Architekt, Obmann vai
- DI Dieter Klammer, Architekt, Präsident der Zentralvereinigung der ArchitektInnen in Vorarlberg
- DI Joachim Alge, Geschäftsführer i + R Gruppe GmbH
- Bmst. Peter Greußing, Geschäftsleitung Rhomberg Bau GmbH
- DI Bernhard Ölz, Vorstand Prisma Holding AG
- Dr. Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer VOGEWOSI
- Dipl. BW Erich Mayer, Vorstand und Geschäftsführer Wohnbauselbsthilfe
- Dr. Verena Konrad, Direktorin vai Vorarlberger Architektur Institut, Projektleitung
- Mag. Werner Döring, Projektmoderator
Aus dem bisherigen Arbeitsverlauf, stellen sich uns folgende Fragen bzw. gibt es Überlegungen zu folgenden Impulsen.
Fragestellungen, aus der Arbeitsgruppe:
- Wie hat sich Architekturqualität im Wohnbau verändert? Was ist der aktuelle Stand der Dinge?
- Welche Rollen spielen die einzelnen Akteure?
- Welche Notwendigkeiten und Abhängigkeiten gibt es für die einzelnen Akteure?
- Was ist gut und woran krankt es?
- Welche Wünsche und Visionen gibt es für die einzelnen Akteure: worin würde ein gute Entwicklung bestehen?
12 Impulse zur Förderung von Architekturqualität im Wohnbau:
1) Konzept für ein Pilotprojekt entwerfen (was sollte es können, Procedere andenken, Experimentierfelder definieren)
2) Verantwortlichkeiten festlegen: wer ist für das Gelingen von guter Baukultur in welcher Weise verantwortlich?
3) Definition Netzwerk: wie kann ein gutes Netzwerk für bestmöglichen Austausch aussehen?
4) Bildungs- und Ausbildungskonzepte entwerfen (Modulsystem): gute Information und qualitätsvoller Austausch für verschiedene Zielgruppen
5) Kundenwünsche evaluieren: Wer sind die Kunden und was wollen sie?
6) Gestaltungsbeiräte analysieren und Leistungsbild für Gestaltungsbeiräte entwerfen: Vergleich verschiedener Praxis, Überblick und Ausblick
7) Wettbewerbe: Mehrwert definieren, Praxis analysieren
8) Förderanreize entwerfen/überlegen (flexible Instrumente)
9) Plattform für gegenseitiges Verständnis
10) Integration unterschiedlicher Kulturen/Forschungslinien festlegen
11) Preise und Zertifizierungen überlegen (Label, Jahreskatalog, PR Maßnahmen,…)
12) Baukultur-Raumkultur-Wohnkultur: Definitionen und Vermittlung
Möglichkeiten zur Beteiligung:
Alle Interessierten sind eingeladen, Stellungnahmen und Hinweise abzugeben, die einer offenen, kritischen und produktiven Auseinandersetzung dienlich sind und die durch die Projektleitung der Arbeitsgruppe vorgelegt werden. Wir nehmen Ihre Anregungen gerne auf. Bitte kontaktieren Sie uns im vai unter 05572/51169-9640 bzw. unter info@v-a-iat.