LIEBE
Gespräch, BuchpräsentationAchtung: Leider kursiert an manchen Stellen noch eine falsche Adresse - Sorry!
Der Veranstaltungsort ist in der Eichengasse 23a.
Nachhaltiges Bauen und Leistbarkeit werden oft als Gegensätze gesehen. Es wird angenommen, dass nachhaltiges Bauen aufwendiger und teurer ist als konventionelles. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und hängt in der Einschätzung oft von der Betrachtungsweise ab. Was braucht es wirklich, damit wir eine ökologisch und sozial nachhaltige Bauweise etablieren können? Welchen Herausforderungen stehen wir gegenüber und welche Chancen gilt es zu nutzen? In einem Gespräch, zu dem wir die Architektinnen Anna Heringer und Dominique Gauzin-Müller (freie Publizistin über nachhaltige Architektur und Städtebau) sowie Martin Rauch (Lehm Ton Erde) an den Tisch laden, sprechen wir über Nachhaltigkeit, Liebe und Leistbarkeit. Moderiert wird das Gespräch von Verena Konrad.
Ebenso gibt es exklusive Einblicke in die Publikation "Form Follows Love" von Anna Heringer und Dominique Gauzin-Müller, die demnächst im Birkhäuser Verlag erschienen wird.
Moderiert wird das Gespräch von Verena Konrad.
Anna Heringerwurde mit dem Bau der METI School in Rudrapur, Bangladesch, international bekannt, die sie als Diplomarbeit an der Kunstuniversität Linz entworfen hat. Seither hat Heringer durch Bauten hauptsächlich in Asien, Afrika und durch die Architekturlehre u. a. an der Harvard University, ETH Zürich und TU München ihren mehrfach ausgezeichneten Architekturansatz, der auf lokalen Baumaterialien und Arbeitskräften beruht, weiterentwickelt. Ihr zentrales Anliegen ist es, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge im Planungs- und Bauprozess schrittweise aufzubauen und deutlich zu machen. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Museen weltweit ausgestellt, wie beispielsweise im MoMA New York, in der Cité de l’architecture in Paris, im Victoria and Albert Museum London und der Biennale in Venedig. Für Ihre Arbeit erhielt sie u. a.
den Aga Khan Award for Architecture, den Global Award for Sustainable Architecture, den New European Bauhaus Preis 2021, den European Prize for Architecture Philippe Rotthier 2021, den Archdaily Building of the Year 2020 Preis sowie den OBEL Award 2020. Die UNESCO verlieh ihr einen Ehrenprofessortitel für »Earthen Architecture, Building Cultures and Sustainable Development«. In 2022 wurde sie von Bundespräsident Steinmeier mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
„Architektur ist für mich ein Werkzeug, um Lebensbedingungen zu verbessern.“
Dominique Gauzin-Müller ist eine französische Architektin und Architekturpublizistin und lebt seit 1986 in Stuttgart. Seit 40 Jahren setzt sie sich für die Förderung einer nachhaltigen Architektur und Planung ein − durch Vorträge, Ausstellungen, Artikel und 25 Bücher − z.B. »Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau« (2001), »Ökologische Architektur in Vorarlberg« (2009), »Lehmarchitektur heute« (2017), »Pflanzenfaserarchitektur heute« (2020), »TerraFibra Architectures« (2022).
Als Honorarprofessorin des Unesco-Lehrstuhls für Erdarchitekturen, Baukulturen und nachhaltige Entwicklung hält Dominique Gauzin-Müller Vorlesungen in der ganzen Welt: ETH Zürich, Uni Liechtenstein, Uni Stuttgart, Kustuniversität Linz, Architekturschulen von Nancy, Straßburg, Marrakech, etc. Sie ist Mitglied der Compagnie des négaWatts und der Académie de l‘architecture. Mit ihren Freunden Alain Bornarel und Philippe Madec hat sie im Januar 2018 die »Bewegung für eine glückliche und kreative Frugalität in der Architektur und Planung« mitbegründet.
Dr. h. c. Mag. art. Martin Rauch, geboren 1958 in Schlins, Vorarlberg, 1974−78 Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob, Burgenland. 1978−83 Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 1990 Konzeption, Planung und Realisierung von mehr als 100 öffentlichen und privaten Stampflehmbauprojekten auf internationaler Ebene. 1999 Gründung der Firma Lehm Ton Erde Baukunst GmbH in Schlins. In über drei Jahrzehnten an theoretischer und praktischer Forschung ist es Martin Rauch gelungen, traditionelle Stampflehmtechniken maßgeblich weiterzuentwickeln und in die moderne Architektur einzubinden. Verschiedene Auszeichnungen u. a. 2011 Holcim Award Marokko, 2012 Reddot Design Award, 2021 New European Bauhaus Prize, 2022 Global Award for Sustainable Architecture. Internationale Workshops und Fachvorträge u. a. in Bangladesch, Südafrika, Ägypten. Seit 2010 Honorarprofessor des UNESCO-Lehrstuhls »Earthen architecture, building cultures and sustainable development«, 2014−16 Gastdozent an der ETH Zürich. Zahlreiche Publikationen u. a. »Upscaling Earth: Material, Process, Catalyst« (2019), »Gebaute Erde: Gestalten & Konstruieren mit Stampflehm« (2015).