The Bubble
Filmvorführung„Wer programmiert unseren Lebensraum?“ lautet das Jahresthema 2022 der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Vorarlberg. Als überspitztes Beispiel zeigen wir diese amerikanische Realsatire über die größte Seniorenstadt der Welt und ihre Auswirkungen auf die Umgebung in Kooperation mit der zv:vlbg und dem Spielboden.
Unter der strahlenden Sonne Floridas, so das Versprechen, gibt es einen Ort, an dem man sein Leben auf angenehmste Weise um zehn Jahre verlängern kann. Mit 54 Golfplätzen, 96 Swimming-Pools, unzähligen Freizeitanlagen und Clubs sind die Villages eine Art Disneyland für 150.000 Rentner|innen. Happy Hour beginnt um 11 Uhr vormittags. Bauchtanz, Synchronschwimmen oder Karaoke – die Silver-Ager genießen den Ruhestand.
“Wir wissen, dass wir in einer Bubble leben”, sagt Rentnerin Toni lächelnd, “Aber es ist eine schöne Bubble”. Gelegen hinter gut bewachten Eingangstoren, sind die Villages die weltgrößte Seniorenstadt, in der man nie daran erinnert wird, wie alt man ist. Denn wo alle alt sind, existiert das Alter nicht. Friedhöfe, die diesen Eindruck stören könnten, gibt es nicht, und wenn die Ambulanz kommt, wird die Sirene abgeschaltet.
Der Film führt in eine utopisch anmutende Retortenstadt, in der nicht nur alle gleich alt, sondern auch gleich gesinnt sind: größtenteils weiße Trump-Anhänger. Der künstlichen Welt, in der sich identische Häuschen mit grünen Vorgärten aneinanderreihen, wird die wild-schöne Natur gegenübergestellt, die durch die ständig wachsenden Villages verdrängt wird. Ein Film über eine sich immer stärker zerklüftende Gesellschaft und das Erbe, das die Babyboomer hinterlassen.
Regie: Valerie Blankenbyl
Drehbuch: Valerie Blankenbyl
Kamera: Joe Berger / Schnitt: Cornelia Märki / Musik: Adam Lukas / Ton: Benoît Barraud, Magnetix AG
Produktion: Catpics, Golden Girls Filmproduktion / Produzenten: Dario Schoch, Rajko Jazbec, Karin C. Berger, Arash T. Riahi
Schweiz/Österreich 2021 / 90 Minuten / OmU (Englisch)
Ticketreservierung über www.spielboden.at