Outstanding Artist Award 2010
Experimentelle Tendenzen in der Architektur
Ein Team äußerst begabter und experimentierfreudiger Jungarchitekten aus Wien erhielt am 11. November im Rahmen der feierlichen Preisverleihung den Outstanding Artist Award, den wichtigsten Förderpreis für experimentelle Architektur in Österreich, ausgelobt vom BMUKK. Drei weitere angehende Architekten wurden mit Anerkennungs-Preisen geehrt. Prämiert wurden damit Projekte, die „architektonisch anspruchsvoll sowie inhaltlich wagemutig“ sind und Teilnehmer|innen, die „disziplinär vorausschauende Positionen“ aufzuspüren vermögen. Ausgewählt wurden sie von einer internationalen Jury aus 50 österreichweiten Einreichungen.
Dr. Bernd Hartmann vom BMUKK überreichte im vai den großen Förderpreis an:
Christian Tonko, Titusz Tarnai und Peter Jellitsch
für das Projekt „Orko - a hydroponic pavilion“
Das vibrierende, urbane Raummodul an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Ökologie präsentiert sich als eine auf dem Fluss schwimmende „floating structure“. Sie empfängt ihre Besucher|innen auf zwei unterschiedlichen Ebenen: einer Kulturzone, dem Raum für Theater, Performances und Projektionen sowie einer Naturzone, die - von einem experimentellen „Wasser-Reaktor“ dominiert - unser gefährdetes Lebenselixier zum Thema macht. Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und umfasst einen dreimonatigen Stipendien-Aufenthalt im Ausland inklusive Reisekosten.
sowie drei Anerkennungspreise an:
Gregor Holzinger | Dachgarten
für einen auf mehreren Ebenen arrangierten Dachgarten für das Integrationshaus in Wien, der als sozial ambitioniertes Projekt den Hausbewohner|innen reale und ideelle Perspektiven eröffnen möchte.
Andreas Hörl | tre ibGU_T
für eine Architekturgalerie, die als grosse flexible Raumplastik ihre Form im Kräftespiel der Strömungsverhältnisse eines Flusses findet.
Peter Jellitsch | Electronic Topographies
für eine verstörende Studie zum elektromagnetischen Raum, hervorgerufen durch den Elektrosmog des Mobilfunknetzes über der Stadt Wien.
Weiters verblieben in der engeren Auswahl:
Christoph Eppacher | Das Kino der Stummfilme in Odessa
Peter Fattinger, Veronika Orso, Michael Rieper | AddOn
fattinger, orso, rieper | Bellevue. Das Gelbe Haus
Lukas Goebl, Oliver Ulrich | City of Beautiful Bodies Voll III
Robert Reichkendler | albuskjell
Andreas Hörl | visual dystopia
Andrei Gheorghe | Portland Summer
Peter A. Staub | Ceci n'est pas (seulement) un livre
Rüdiger Suppin | Palimp Slot
Michael Wallraff | VPS # 2
Markus Jeschaunig | Urban Tomography
Lukas Goebl, Oliver Ulrich | Zerstörungsmodell
Peter Kaschnig | Hausblau
Das vai ist nun bis zum 23. Dezember Schauplatz der experimentellen Tendenzen in der Architektur. Die Ausstellung der 50 eingereichten Projekte zeigt die mit viel Vitalität und Verve formulierten experimentellen Vorschläge aus der jungen Architekturszene Österreichs. Zugleich illustrieren die zahlreichen innovativen Ideen das breite Spektrum des Möglichen und animieren allseits zu Kreativität, Experiment und Wagemut.
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Seit 1988 wird alle zwei Jahre der Outstanding Artist Award ausgeschrieben. Damit werden Architekt|innen und Gestalter|innen ausgezeichnet und gefördert, die der Architektur mit visionären Ideen neue Impulse geben. Das Vorarlberger Architektur Institut wurde im Frühjahr 2010 vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) mit der Ausschreibung des Preises beauftragt und wird in diesem Herbst zum Schauplatz „experimenteller Tendenzen“ in der Architektur.
Profil der Einreichungen
Laut Ausschreibungstext werden mit diesem Preis Projekte ausgezeichnet, die „architektonisch anspruchsvoll und inhaltlich wagemutig“ sind sowie Teilnehmer|innen, die „disziplinär vorausschauende Positionen“ aufzuspüren vermögen. "Die inhaltliche Streuung kann vom architektonisch-technischen Experiment über räumliche und nutzerbezogene Versuche bis zur Dokumentation heroischen Scheiterns reichen.“
Jury und Auswahl am 23|09 und 24|09|2010
In Anwesenheit von Gerhard Jagersberger vom BMUKK sowie von Marina Hämmerle, Direktorin des Vorarlberger Architektur Instituts haben Hugo Dworzak, Doz. Hochschule Liechtenstein, Vorarlberg, Andrea Hofmann, Raumlabor, Berlin, Matthias Stocker, pool:architekten, Zürich, Wolfgang Tschapeller, Prof. Akademie der Bildenden Künste, Wien, aus den 48 Einreichungen vier Projekte ausgewählt und für den Outstanding Artist Award nominiert.
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung am 11|11|10 19:00 Uhr
Der wichtigste Förderpreis für innovative Architektur in Österreich wird von einem Vertreter des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur überreicht. Die Projekte des Preisträgers und der drei Empfänger von Anerkennungspreisen werden in der anschließend eröffneten Ausstellung gezeigt. Ergänzt wird die Präsentation mit einer Gesamtschau aller eingereichten Vorschläge. Die Projekttafeln mit Fotos, Zeichnungen und Kommentaren, die Modelle und großformatigen Skizzen zeigen bemerkenswerten Ideenreichtum, Experimentierfreude sowie neue Denk- und Konstruktionsansätze.
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Abgabe 15|09|2010
Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur schreibt für das Jahr 2010 den Bundespreis für experimentelle Tendenzen in der Architektur aus. Mit der Ausschreibung zum OUTSTANDING ARTIST AWARD sollen architektonisch anspruchsvolle, inhaltlich wagemutige und disziplinär vorausschauende Positionen aufgespürt und ausgezeichnet werden. Die inhaltliche Streuung kann vom architektonisch-technischen Experiment über räumliche und nutzerbezogene Versuche bis zur Dokumentation heroischen Scheiterns reichen.
Bedingungen
Auf Vorschlag einer unabhängigen Jury wird dieser outstanding artist award jenen zuerkannt, die entweder besondere Leistungen auf dem Gebiet experimenteller, zukunftsweisender Architektur erbracht oder für die Einreichung ein entsprechend überzeugendes Projekt ausgearbeitet haben. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Österreichische Staatsbürgerschaft oder ein Österreichischer Wohnsitz seit mindestens drei Jahren. Für die Bewerbung zum outstanding artist award - Experimentelle Tendenzen in der Architektur 2010 ist es ohne Belang, ob die eingereichten Arbeiten ausgeführt, nur projektiert, bereits publiziert oder schon einmal ausgestellt wurden. Die mit dieser Ausschreibung angesprochenen Personen sollen am Beginn Ihrer beruflichen Laufbahn stehen bzw. sich nicht mehr in Ausbildung oder Studium befinden. Eine Zusammenarbeit im Team und/oder mit Expert|innen aus Nachbardisziplinen wie Landschaftsgestaltung, Raumplanung, Städtebau, Tragwerksplanung, Energieplanung und Gebäudetechnologie, Lichtgestaltung, Sozialwissenschaften, Theater, Film, bildende Kunst, neue Medien u.a.m. ist möglich. Das BMUKK Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur behält sich vor, die eingereichten bzw. jurierten Werke in Zusammenhang mit der Preisverleihung in Printmedien, Radio, Fernsehen und Ausstellungen mit Namensnennung der Autor|innen der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Bewerbung
Die zeichnerische, planliche, fotografische Wiedergabe der eingereichten Arbeiten ist auf zwei Tafeln im Format 70/100 cm zu beschränken. Die Abgabe von Modellen, theoretischen Stellungnahmen, Texten, aber auch die Vermittlung der Arbeiten in anderen Medien (Dia, Film, Video etc.) ist möglich. Es ist beabsichtigt die Arbeiten in Form einer Ausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Format sollte dementsprechend gewählt werden, die Komplexität des Inhalts gut nachvollziehbar aufbereitet und dokumentiert sein. Die gestalterische und inhaltliche Intention und deren zugrunde liegende Kompetenz der Bewerbenden gilt es der fachkundigen Jury, aber auch einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln.
Für die Dokumentation sind digitale Unterlagen beizulegen. Der Bewerbung sind Name bzw. Namen der Autor|innen, Adresse, Telefon- und Faxnummer, E-Mail, ein kurzer Lebenslauf sowie eine knappe Liste bisheriger Arbeiten beizufügen. Die eingereichten Unterlagen sind mit dem Hinweis: „outstanding artist award - Experimentelle Tendenzen in der Architektur 2010“ deutlich zu kennzeichnen. Die Verpackung soll in Hinblick auf den Rückversand mehrfach verwendbar sein.
Auslober
Die Vorbereitung und Durchführung des gesamten Verfahrens wird vom BMUKK Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur an das vai Vorarlberger Architektur Institut übertragen; Projektverantwortliche: Marina Hämmerle.
Jury
Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten wird folgende Jury bestellt:
Wolfgang Tschapeller, Prof. Akademie der Bildenden Künste, Wien
Hugo Dworzak, Doz. Hochschule Liechtenstein, Vorarlberg
Andrea Hofmann, Raumlabor, Berlin
Matthias Stocker, pool:architekten, Zürich
Es werden keine Ersatzmitglieder bestellt. Die Jury ist entscheidungsberechtigt, wenn zumindest drei der genannten Mitglieder während des gesamten Auswahlverfahrens anwesend sind. Es wird darauf hingewiesen, dass eine verbalisierte Begründung der Juryentscheidung nur für die prämierten und ausgezeichneten Projekte erfolgt.
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Jurierung: 24|09|2010
vai Vorarlberger Architektur Institut
Marktstrasse 33,
6850 Dornbirn
Abgabe der Bewerbungsunterlagen
bis 15|09|2010 (Poststempel).
Einsendungen nach diesem Termin
werden nicht berücksichtigt.
Online infos: www.nextroom.at/award