Projektpräsentation und Podiumsdiskussion zum Thema Bauprojekte als kultureller Dialog
Innenansicht Suedost
Erkundungen islamischer Glaubensräume
Dass islamische Gemeinschaften in Vorarlberg zunehmend "sichtbar" werden, sagt uns eines: Österreich pluralisiert sich. Den soziokulturellen Tranformationsprozessen in unserer globalisierten Gesellschaft und der damit einhergehenden Angst vor Identitätsverlust wird oft mit einem geradezu verkrampften Festhalten an kulturellen und religiösen Traditionen begegnet. Das spiegeln auch die Diskussionen über die islamischen Glaubensräume wider: Moscheen werden akzeptiert – solange sie nicht so aussehen. Wie kann einem von Vorurteilen geprägten Verständnis von Identität konstruktiv entgegnet werden? Kann Architektur zu einem neuen Verständnis der Heimat beitragen, wenn sie es schafft, dass Symbole der Migrant|innen nicht als ortsfremd sondern als lokale Bereicherung empfunden werden?
INNENANSICHT SUEDOST unternimmt eine Untersuchung von Begriffen wie Heimat und Identität an Repräsentationsformen, wie Architektur aber auch Kleidung sie darstellen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte der Moscheenarchitektur und zeigt aktuelle Tendenzen und Aufgabenstellungen auf. Besonderes Augenmerk gilt den islamischen Gebets- und Kulturräumen in Vorarlberg. Auch als assoziativer Verweis auf die enge Verknüpfung von Textilindustrie und Immigration in Vorarlberg zeigt die Ausstellung darüber hinaus künstlerische Positionen, die sich für die identifikatorischen Dimensionen von Textil und Kleidung interessieren.
Als ein Beispiel für zeitgenössische islamische Baukultur in Vorarlberg wird eine Dokumentation des neu errichteten Islamischen Friedhofs in Altach zu sehen sein. Das Projekt verdeutlicht die mehrdimensionale Qualität von Architektur als Vermittlerin zwischen Kulturen und kann so als Anregung für konstruktive und kreative Formen der baulichen Auseinandersetzung mit islamischen Identitäten dienen.
Das Konzept der Ausstellung baut auf den Forschungen und Arbeiten auf, die im afo architekturforum oberösterreich im Herbst 2012 in Linz gezeigt wurden. Für Vorarlberg wurde die Ausstellung adaptiert und erweitert.
Kuratorische Gesamtleitung:
Azra Akšamija
Vorarlberg-Recherche:
Margit Greinöcker, Tobias Hagleitner
Installation Gebetsräume Vorarlberg:
Sandra Gnigler, Margit Greinöcker, Tobias Hagleitner, Gunar Wilhelm
Fotografie: BAF Bodensee Amateur Fotografen mit Fatih Özcelik, Tamer Barbaros
Raumskizzen: BAF Bodensee Amateur Fotografen mit Metin Sicimli, Ramazan Kires
Ausstellungsorganisation für das vai:
Claudine Pachnicke - Büro für Medien und Ausstellungen
Kooperationspartner:
afo architekturforum oberösterreich, Linz
okay. zusammen leben / Projektstelle für Zuwanderung und Integration (Verein Aktion Mitarbeit)
Jüdisches Museum Hohenems
Wir danken den islamischen Vereinen Vorarlbergs und der Religionsgemeinde Bregenz der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich für ihre Kooperation.
Projektpartner:
berchtold holzbau, HKG-Embroideries HOFER GMBH,
Christian Zudrell - Orient Teppiche, höttges, die einrichter,
Wilhelm+Mayer Bau GmbH
Führung mit Gottfried Brändle, Bürgermeister Altach
Themenführung durch die Ausstellung mit Verena Konrad, Direktorin vai
Künstlerische Präsentation und Gespräch mit Evelyn Fink-Mennel, Ethnomusikologin, Musikpädagogin und Autorin Martina Mätzler, Textillehrerin, Leiterin der Juppenwerkstatt Azra Akšamija, Künstlerin und Kuratorin der Ausstellung
Themenführung durch die Ausstellung mit Eva Grabherr
Führung für Lehrer|innen mit Verena Konrad, Direktorin vai